Eine der effektivsten Methoden zur Darmkrebsfrüherkennung ist die Koloskopie – eine Darmspiegelung, die uns erlaubt, den gesamten Dickdarm genau zu untersuchen. Diese Untersuchung kann dabei helfen, frühe Anzeichen von Darmkrebs zu entdecken, noch bevor er sich zu einer echten Bedrohung entwickelt. Aber nicht nur das: Auch gutartige Veränderungen wie Polypen können während der Koloskopie entfernt werden, was das Risiko, dass sich daraus später Krebs entwickelt, erheblich verringert.
Was ist eine Koloskopie?
Die Koloskopie, auch als Darmspiegelung bekannt, ist die wichtigste Untersuchung, wenn es darum geht, Darmkrebs frühzeitig zu erkennen. Dabei wird ein flexibles, dünnes Instrument, das Koloskop, in den Darm eingeführt. Über eine kleine Kamera wird das Innere des Darms auf einen Monitor übertragen, sodass jede Veränderung der Darmschleimhaut genau beurteilt werden kann. Polypen oder andere Anomalien können dabei entdeckt und oft sofort entfernt oder behandelt werden. Das Besondere an dieser Untersuchung ist, dass sie Krebsvorstufen erkennen kann, noch bevor sie zu einem echten Tumor werden. So wird die Entstehung von Darmkrebs bereits in seinen Anfangsstadien verhindert, was die Heilungschancen deutlich erhöht.
Warum ist die Koloskopie wichtig für die Darmkrebsvorsorge?
Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten, doch er lässt sich gut verhindern, wenn er frühzeitig erkannt wird. Genau hier kommt die Koloskopie ins Spiel. Diese Untersuchung ist derzeit die einzige Möglichkeit, bereits Vorstufen des Krebses zu entdecken, bevor sie sich zu einem gefährlichen Tumor entwickeln. Studien zeigen, dass durch regelmäßige Darmspiegelungen bis zu 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen verhindert werden können. Das bedeutet, dass die Koloskopie nicht nur zur Diagnose von bestehenden Erkrankungen dient, sondern auch aktiv zur Vorbeugung von Darmkrebs beiträgt. In vielen Fällen können durch das Entfernen von Polypen schon in der frühen Phase die Chancen auf eine Krebsentstehung deutlich gesenkt werden.
Wann sollte man eine Koloskopie durchführen lassen?
Die Koloskopie ist eine wichtige Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs, und je früher eine Veränderung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Es empfiehlt sich, mit der ersten Koloskopie im Alter von etwa 50 Jahren zu beginnen, auch wenn keine Beschwerden vorliegen. Bei familiären Vorbelastungen oder anderen Risikofaktoren kann es sinnvoll sein, die Untersuchung früher und häufiger durchzuführen. Aber nicht nur die Krebsvorsorge ist ein Grund für eine Koloskopie. Auch bei bestimmten Symptomen sollte eine Darmspiegelung in Erwägung gezogen werden, zum Beispiel bei:
- Lang anhaltenden oder immer wiederkehrenden Bauchkrämpfen
- Chronischem Durchfall
- Blut im Stuhl
- Appetitlosigkeit
- Ungewolltem Gewichtsverlust
- Veränderungen der Stuhlgewohnheiten
- Häufigen Blähungen
Wie bereitet man sich auf eine Koloskopie vor?
Etwa 24 Stunden vor dem Termin müssen Sie damit beginnen, sich an bestimmte Ernährungsrichtlinien zu halten. Sie sollten auf schwer verdauliche oder blähende Lebensmittel verzichten und sich an leicht verdauliche Kost halten, wie zum Beispiel Brühen oder bestimmte Tees.
Ein entscheidender Teil der Vorbereitung ist die Einnahme eines Abführmittels am Vortag. Dieses sorgt dafür, dass Ihr Darm gründlich entleert wird, damit ich die Darmschleimhaut deutlich sehen kann. Es ist wichtig, dass Sie das Abführmittel genau nach meinen Anweisungen einnehmen.
Falls Sie regelmäßig Medikamente nehmen, teilen Sie mir das bitte im Voraus mit. Einige Medikamente können durch das Abführmittel beeinflusst werden, und es ist wichtig, dass wir dies gemeinsam besprechen, um sicherzustellen, dass keine Wechselwirkungen auftreten.
Was passiert während einer Koloskopie?
Während der Untersuchung werden Sie sich in der Seitenlage bequem hinlegen. Ich führe dann vorsichtig ein flexibles Endoskop (das Koloskop) über den Anus in den Mastdarm ein und schiebe es langsam bis zum Übergang zum Dickdarm. Dabei werde ich Luft in den Darm einblähen, damit sich die Darmwände entfalten und ich sie besser untersuchen kann.
Falls nötig, werde ich während der Koloskopie Gewebeproben entnehmen oder Polypen entfernen. Das hilft uns, mögliche Risiken wie Krebs frühzeitig zu erkennen. Keine Sorge – die Untersuchung geht in der Regel schnell und problemlos vonstatten.
Ist eine Koloskopie schmerzhaft?
Die Koloskopie selbst ist nicht schmerzhaft, kann aber für manche Menschen etwas unangenehm sein. Sie können ein leichtes Völlegefühl oder Druck verspüren, besonders wenn ich Luft in den Darm einführe. Wenn Sie sich während der Untersuchung sorgen, dass es unangenehm wird, biete ich Ihnen gerne eine Sedierung an. So werden Sie während der Untersuchung ruhiggestellt und nehmen nichts davon wahr.
Wie lange dauert eine Koloskopie?
Die Koloskopie dauert normalerweise zwischen 20 und 30 Minuten. Wenn während der Untersuchung Polypen entfernt oder Biopsien entnommen werden, kann es etwas länger dauern. Sollte es während der Untersuchung technische Schwierigkeiten geben, könnte sich die Dauer ebenfalls verlängern.
Nach der Untersuchung können Sie sich noch etwas ausruhen, vor allem, wenn Sie eine Sedierung bekommen haben. Sie werden in der Regel schon nach kurzer Zeit wieder fit sein und können nach Hause gehen.
Welche Risiken und Nebenwirkungen hat eine Koloskopie?
Die Koloskopie ist eine sehr sichere Untersuchung, aber wie bei jeder medizinischen Maßnahme gibt es auch hier geringe Risiken. In sehr seltenen Fällen kann es zu Blutungen nach einer Biopsie oder Polypenentfernung kommen. Auch eine Verletzung der Darmwand ist theoretisch möglich, aber das kommt äußerst selten vor.
Das Einblasen von Luft in den Darm kann zu einem unangenehmen Völlegefühl oder Blähungen führen, aber das ist meist nur vorübergehend und klingt nach ein paar Stunden wieder ab. In extrem seltenen Fällen, zum Beispiel bei entzündeten Darmschleimhäuten oder Tumoren, kann es zu schwereren Komplikationen kommen, wie einer Perforation der Darmwand. Solche Komplikationen sind jedoch äußerst selten und werden von mir sorgfältig überwacht.
Wie sieht die Nachsorge nach einer Koloskopie aus?
Nach der Untersuchung ist es wichtig, dass Sie sich von einer Begleitperson nach Hause fahren lassen, falls Sie eine Sedierung bekommen haben. Die Wirkung des Beruhigungsmittels kann einige Stunden anhalten, sodass Sie sich müde und etwas benommen fühlen könnten. In dieser Zeit sollten Sie weder Auto fahren noch wichtige Entscheidungen treffen oder Maschinen bedienen. Am Tag nach der Koloskopie sind diese Einschränkungen jedoch nicht mehr vorhanden, und Sie können ganz normal weiterleben.
Es ist auch ganz normal, dass Sie nach der Untersuchung etwas Blähungen haben, weil Luft in den Darm eingebracht wurde, um ihn besser sichtbar zu machen. Diese Blähungen sollten jedoch bald verschwinden. Sobald Sie sich wieder gut fühlen und keine Beschwerden mehr haben, können Sie auch wieder normal essen.
Was passiert, wenn während der Koloskopie Anomalien festgestellt werden?
Falls wir während der Untersuchung auf Veränderungen stoßen, wie etwa Polypen, werden diese sofort entfernt und im Labor untersucht. Das ist ein ganz normaler Schritt, da Polypen in vielen Fällen gutartig sind, aber sich im Laufe der Zeit auch zu Darmkrebs entwickeln können. Die Ergebnisse dieser Untersuchung erhalte ich in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen, und ich werde Sie umgehend darüber informieren.
Wenn Polypen entfernt wurden, empfehlen wir je nach Art und Anzahl der Polypen, wie oft eine Nachkontrolle notwendig ist. In den meisten Fällen bedeutet das, dass wir die nächste Untersuchung in kürzeren Abständen durchführen, um frühzeitig auf mögliche Veränderungen reagieren zu können. Das genaue Intervall lege ich gemeinsam mit Ihnen fest, basierend auf den Ergebnissen der Untersuchung.
Wie oft sollte man eine Koloskopie durchführen lassen?
Ab dem 50. Lebensjahr wird empfohlen, alle zehn Jahre eine Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge durchführen zu lassen, sofern keine besonderen Risikofaktoren vorliegen. Wenn bei einer Untersuchung jedoch Auffälligkeiten wie Polypen entdeckt werden, kann es nötig sein, die Untersuchung in kürzeren Abständen zu wiederholen. Auch bei familiären Vorbelastungen oder bestimmten Symptomen ist es sinnvoll, die Koloskopie öfter durchzuführen. Ich bespreche mit Ihnen gern, wie häufig in Ihrem Fall eine Koloskopie sinnvoll ist und richte mich dabei nach den jeweiligen Risikofaktoren und Ergebnissen Ihrer Untersuchung.