Diabetes und Gefäßerkrankungen - Ein gefährlicher Zusammenhang

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Key Facts:

  • Diabetiker sind in der Regel doppelt so oft von Gefäßerkrankungen betroffen.
  • Die Folgen dieser Durchblutungsstörungen können zu Schlaganfällen oder Herzinfarkten, Einschränkungen der Gehstrecke, offenen Wunden vor allem an den Füßen und in letzter Konsequenz zum Verlust der betroffenen Extremität führen.
  • Durch eine gezielte Prävention von Risikofaktoren und einer regelmäßigen ärztlichen Kontrolle können Sie die fatalen Risiken unter Kontrolle halten.
Unter den Folgekrankheiten des Diabetes spielt die Schädigung der Blutgefäße eine zentrale Rolle. Deshalb liegt der Schwerpunkt bei der Behandlung von Diabetes auf der Diagnostik von Gefäßkrankheiten, denn sie sind immerhin für rund 75 % aller diabetesbedingten Todesfälle verantwortlich. Grund für die Häufigkeit von Durchblutungsstörungen sind in der Regel Verengungen und in weiterer Folge Verschlüsse der Arterien.

Die häufigsten Gefäßkrankheiten

Je nachdem welches Organ betroffen ist, kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. So können Durchblutungsstörungen des Gehirns zu Schwindelzuständen oder einem Schlaganfall führen. Ist die Augenarterie betroffen, kommt es zu Sehstörungen. Bei arteriellen Verengungen im Bereich des Herzens kann es zu einem Herzinfarkt oder Angina Pectoris-Beschwerden (Brustenge) kommen. Durchblutungs­störungen der Beingefäße führen zu Schmerzen in den Beinen, welche die sogenannte "Schaufensterkrankheit" und/oder schlecht heilende Wunden, zur Folge haben können.

Wieso sind besonders Diabetiker betroffen?

Diabetes ist besonders tückisch, da die Krankheit im gesamten Körper um sich greift und an fast jedem Organ Schaden anrichten kann. Leider wird die Diagnose oft erst dann gestellt, wenn bereits eine nicht mehr reversible Organschädigung aufgetreten ist. Die Schwankungen der Glukosekonzentration, die für den Diabetes typisch sind, beeinflussen die Gesundheit der Gefäße, die sehr empfindlich auf jegliche Veränderungen des Blutzuckerspiegels reagieren. Dabei ist es unwichtig, ob der Patient an einem Typ-1- oder einem Typ-2-Diabetes leidet – das Risiko ist bei beiden Erkrankungstypen gleich hoch. Es kommt zu einer Verzuckerung der Strukturproteine in den Blutzellen und an den Gefäßwänden. Dies führt zu Thrombosen (Blutgerinnsel), die die Durchblutung stören.

Was Sie tun können?

Eine regelmäßige Gefäßuntersuchung ist eine wichtige Maßnahme zur Verhinderung schwerwiegender Komplikationen. Mit einem Ultraschallgerät können Verengungen der Gefäße rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Die Ultraschallmethode ist vor allem für die Hals- und Beinarterien geeignet. Bei tieferliegenden Arterien hingegen erfolgt die Untersuchung durch eine sogenannte Angiographie, bei der ein Kontrastmittel über einen Katheter direkt in die zu untersuchenden Gefäße gespritzt wird.

Da die Folgen von Gefäßerkrankungen nur durch eine gezielte Prävention und eine Früherkennung möglicher Probleme vermieden werden können, sollten Sie bei Beschwerden umgehend Ihren Arzt kontaktieren.

Sollten Sie weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne beratend zur Seite.

Ihr Priv. Doz. Dr. Patrick Nierlich PhD
PRIV.-DOZ. DDR. PATRICK NIERLICH, MBA, FEBVS
Wiener Privatklinik
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