Die Gastroskopie ist eine wichtige Untersuchung, um Probleme im oberen Verdauungstrakt früh zu erkennen. Sie hilft besonders dabei, Erkrankungen wie Magenkrebs oder Speiseröhrenkrebs zu entdecken, aber auch Magenschleimhautentzündungen oder Geschwüre im Magen und Zwölffingerdarm können so abgeklärt werden.
Was ist eine Gastroskopie?
Die Gastroskopie, auch bekannt als Magenspiegelung, ist eine Untersuchung des oberen Verdauungstraktes. Dabei schaue ich mit einem speziellen, flexiblen Schlauch, dem Endoskop, direkt in Ihre Speiseröhre, den Magen und den Zwölffingerdarm. Am Ende des Schlauchs befindet sich eine kleine Kamera, die Bilder auf einen Monitor überträgt, sodass ich alle Schleimhäute genau begutachten kann. Das hilft uns, Veränderungen wie Entzündungen, Geschwüre oder sogar Tumore frühzeitig zu erkennen. Diese Untersuchung spielt eine Schlüsselrolle bei der Früherkennung von Erkrankungen des Verdauungssystems, besonders von Magenkrebs oder Speiseröhrenkrebs.
Wann ist eine Gastroskopie notwendig?
Eine Gastroskopie wird immer dann durchgeführt, wenn wir den Verdacht auf Veränderungen im oberen Verdauungstrakt haben. Häufige Gründe, die eine Magenspiegelung notwendig machen, sind:
- Schluckbeschwerden oder das Gefühl, dass etwas im Hals steckt
- Völlegefühl, das auch nach kleinen Mahlzeiten anhält
- Wiederkehrendes Sodbrennen oder Magenbrennen
- Anhaltende Oberbauchbeschwerden, die nicht von selbst verschwinden
- Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut) oder Reflux (saurer Rückfluss aus dem Magen in die Speiseröhre)
- Geschwüre im Magen oder Zwölffingerdarm
- Blutungen, die sich durch Erbrechen von Blut oder Blut im Stuhl äußern
Welche Vorbereitungen sind notwendig?
Damit die Gastroskopie gut gelingt, ist es wichtig, dass Sie am Tag der Untersuchung nüchtern bleiben (sechs bis acht Stunden vor der Untersuchung). Sie dürfen jedoch bis zu zwei Stunden vor der Untersuchung klare Getränke zu sich nehmen. Am Untersuchungstag muss auch auf das Rauchen verzichtet werden, das dies die Gefahr des Erbrechend erhöht, was zu Komplikationen führen kann.
Falls Sie eine Zahnprothese tragen, sollten Sie diese vor der Magenspiegelung entfernen, damit es zu keinen Verletzungen kommen kann.
Blutverdünnende Medikamente müssen vor der Untersuchung nicht abgesetzt werden. Aber es ist trotzdem ratsam dies vorher mit Ihrem Arzt abzuklären, um das Blutungsrisiko möglich gering zu halten bzw. zu vermeiden.
Wie läuft eine Gastroskopie ab?
Am Untersuchungstag werde ich Sie in eine bequeme Seitenlage bringen, um die Untersuchung so einfach wie möglich zu machen. Dann führe ich vorsichtig das Endoskop über Ihren Mund in die Speiseröhre ein. Sie können sich dabei entspannen, da die Untersuchung mit einer Sedierung durchgeführt wird – das bedeutet, Sie sind während der Untersuchung in einem leichten Schlaf und verspüren keine Schmerzen oder Unannehmlichkeiten.
Mit dem Endoskop werde ich dann den gesamten Bereich von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm untersuchen. Sollte ich dabei Auffälligkeiten bemerken, kann ich sofort Gewebeproben (Biopsien) entnehmen oder kleine Polypen entfernen. All das passiert direkt während der Untersuchung, ohne dass ein zweiter Eingriff notwendig ist.
Wie fühlt sich eine Gastroskopie an?
Die Gastroskopie wird in der Regel als unangenehm, aber nicht schmerzhaft empfunden. Die meisten Patienten haben einen Würgereiz, wenn der Endoskop-Schlauch durch die Speiseröhre geführt wird. Manche spüren auch einen leichten Druck im Bauch, besonders wenn Luft in den Magen gepumpt wird, um die Sicht zu verbessern.
Was passiert nach der Gastroskopie?
Nach der Gastroskopie müssen Sie keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen treffen, außer dass Sie für eine kurze Zeit auf das Essen und Trinken verzichten sollten, bis die Betäubung im Mundbereich abgeklungen ist. Ansonsten können Sie sich schnell wieder normal verhalten. Wenn Sie während der Untersuchung ein Beruhigungsmittel erhalten haben, dürfen Sie jedoch für 24 Stunden kein Auto fahren und sollten sich nach der Untersuchung besser abholen lassen.
Wie sicher ist eine Gastroskopie?
Eine Gastroskopie ist eine sehr sichere Untersuchung. Komplikationen treten nur in sehr seltenen Fällen auf. Nach der Untersuchung kann es zu leichten Beschwerden kommen, die in der Regel schnell wieder verschwinden. Einige Patienten berichten von Heiserkeit oder einem tauben Gefühl im Mund, was durch das betäubende Spray, das vor der Untersuchung aufgetragen wird, verursacht wird. Gelegentlich kann auch ein Völlegefühl oder Aufstoßen auftreten, da während der Untersuchung Luft in den Magen geleitet wird, um die Schleimhäute besser sichtbar zu machen. Schwere Komplikationen wie Blutungen oder Verletzungen der Organe durch das Endoskop sind äußerst selten. Es kann jedoch in sehr seltenen Fällen zu Atemstörungen oder Kreislaufproblemen kommen, die jedoch in der Regel gut behandelbar sind. Wenn während der Untersuchung ein Beruhigungsmittel verabreicht wurde, können Müdigkeit und leichte Konzentrationsschwierigkeiten noch einige Stunden anhalten.
Wie oft sollte eine Gastroskopie durchgeführt werden?
Für die meisten Menschen ist eine regelmäßige Gastroskopie als Vorsorgeuntersuchung nicht erforderlich. Anders sieht es jedoch bei bestimmten Risikogruppen aus. Menschen mit einer familiären Häufung von Magenkrebs sollten in regelmäßigen Abständen, meist alle ein bis zwei Jahre, eine Gastroskopie durchführen lassen. Auch Patienten, die bereits seit mehr als zwei Jahren unter anhaltenden Magenschmerzen leiden, sollten eine Gastroskopie in Erwägung ziehen, um mögliche Ursachen abzuklären.