PTA (Perkutane Angioplastie)

Autor: Priv.-Doz. DDR. Patrick Nierlich MBA, FEBVS
Gefäßchirurg in Wien
Letzte Aktualisierung: 01.06.2025

 

Die perkutane transluminale Angioplastie (PTA), auch Ballondilatation genannt, ist ein minimalinvasiver Eingriff zur Behandlung verengter oder verschlossener Arterien. Dabei führe ich über eine winzige Hautöffnung einen Katheter mit einem aufblasbaren Ballon bis zur Engstelle — sei es in den Herzkranzgefäßen bei einer koronaren Herzkrankheit (KHK) oder in den Beinarterien bei einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) — und weite das Gefäß durch kontrolliertes Aufblasen des Ballons.

Dank dieser schonenden Technik lassen sich Gefäßverengungen effizient behandeln, ohne dass ein großer operativer Eingriff notwendig ist. Der Vorteil für Sie: eine raschere Erholungszeit, weniger Risiko und häufig schon am gleichen Tag eine deutliche Verbesserung Ihrer Beschwerden.

Was ist eine PTA (perkutane Angioplastie)?

Wenn Arterien an Armen, Beinen oder anderen Körperregionen durch Ablagerungen verengt sind, kann das Gewebe dahinter nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Bei der PTA führe ich über eine kleine Einstichstelle in der Leiste oder am Arm einen feinen Katheter und einen Ballon in das betroffene Gefäß. Durch Aufdehnen des Ballons wird die Engstelle gespreizt, und die Durchblutung verbessert sich sofort. Anders als bei einer offenen Operation kommen wir ohne Vollnarkose aus und bleiben minimal-invasiv – das schont Sie und verkürzt die Erholungszeit.

Wie unterscheidet sich PTA von PTCA (perkutane coronare Angioplastie)?

PTCA (perkutane transluminale coronare Angioplastie) wird am Herzen eingesetzt, um Herzkranzgefäße zu weiten. Die PTA hingegen ist dieselbe Technik, aber in peripheren Gefäßen, also außerhalb des Herzens – typischerweise an Beinen, Armen, Nierenarterien oder im Beckenbereich. Wann ist eine PTA notwendig?
  • Schmerz in der Wade beim Gehen, der in Ruhe wieder nachlässt
  • Kalte oder blasse Füße/Zehen
  • Nicht heilende Wunden am Unterschenkel
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen oder Beinen
Hinter diesen Beschwerden steckt häufig Arteriosklerose – Ablagerungen in der Gefäßwand, die ich mit der PTA gezielt weiten kann.

Was ist vor der PTA zu beachten?

Bevor wir Ihre Angioplastie durchführen, ist mir wichtig, dass Sie genau wissen, was auf Sie zukommt – deshalb sprechen wir in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch über den Ablauf, die Chancen und die möglichen Risiken.

Im Vorfeld führe ich stets eine Angiographie durch: Dabei spritze ich über einen dünnen Katheter jodhaltiges Kontrastmittel in das Gefäß und erstelle Röntgenaufnahmen, um die Engstellen exakt zu lokalisieren. Sie spüren dabei vielleicht ein kurz anhaltendes Wärmegefühl, wenn das Kontrastmittel in Ihre Arterie gelangt. Wenn wir zudem eine PTCA (Herz-Routine) planen, ergänzen wir das Protokoll meistens um ein EKG und ein Blutbild, um Ihren Herzrhythmus und wichtige Laborwerte wie Nierenfunktion und Blutgerinnung zu prüfen.
Damit ich optimal planen kann, benötige ich von Ihnen:
  • eine aktuelle Medikamentenliste – vor allem Blutverdünner, Diabetes- und Blutdruckmittel
  • Informationen zu Vorerkrankungen und Allergien
  • laborchemische Befunde der letzten Wochen (Nierenwerte, Gerinnungsstatus)
Diese Werte können Sie bequem vorab bei Ihrem Hausarzt erheben lassen. So stellen wir sicher, dass das Kontrastmittel für Sie unproblematisch ist und wir Ihre Gefäße sicher und schonend behandeln können.

Wie läuft eine PTA ab?

Am BehandlungstagBei der Behandlung betäube ich die Haut an der Einstichstelle, meist in der Leiste oder am Arm, lokal. Dann lege ich eine „Schleuse“ an, die als Ventil dient: Über sie führe ich Drähte und Katheter in die Arterie ein und verhindere gleichzeitig Blutungen. Mithilfe von Kontrastmittel und Röntgen orten wir die Verengung. Anschließend schiebe ich einen Ballonkatheter bis zur Engstelle und blase ihn kontrolliert auf, um das Gefäß zu weiten. Sobald die Durchblutung wiederhergestellt ist, kann ich bei Bedarf einen feinen Metall-Stent einsetzen, der die Arterie dauerhaft offenhält. Abschließend entferne ich die Schleuse, verschließe die Einstichstelle und lege einen Druckverband an. In der Regel dürfen Sie sich danach ein paar Stunden schonen und können oft noch am gleichen Tag nach Hause.

Was passiert nach der PTA?

Direkt im Anschluss überwache ich Sie mehrere Stunden, um sicherzugehen, dass der Eingriff problemlos verlaufen ist. Die weitere Medikation hängt davon ab, ob bei Ihnen ein Stent eingesetzt wurde:
  • Ohne Stent genügt in der Regel eine Einzeltherapie mit Aspirin, um Nachblutungen und Restenosen vorzubeugen.
  • Mit Stent verordne ich für mindestens einen Monat – oft drei bis sechs Monate – eine duale Plättchenhemmung (Aspirin plus Clopidogrel). Bei besonders hohem Thromboserisiko oder komplexen Stents kann die Kombination auch länger notwendig sein.
Im Aufklärungsgespräch kläre ich Sie ausführlich über die für Sie passende Therapie und deren Dauer auf.

Neben der medikamentösen Therapie ist mir Ihre eigenverantwortliche Mitwirkung sehr wichtig. Ein moderates Gehtraining von zweimal 30–45 Minuten täglich fördert nachweislich die Durchblutung und steigert Ihre Mobilität. Ebenso entscheidend ist ein gesunder Lebensstil: verzicht auf das Rauchen, regelmäßige Kontrolle von Blutdruck, Blutzucker und Blutfettwerten sowie eine ausgewogene Ernährung senken langfristig das Risiko neuer Gefäßverengungen.

Um den Behandlungserfolg zu sichern, lade ich Sie zu regelmäßigen Nachuntersuchungen ein. Sechs Monate nach der PTA führe ich meist eine Ultraschallkontrolle durch, anschließend genügen in der Regel jährliche Termine. So erkenne ich frühzeitig, ob sich erneut Ablagerungen gebildet haben, und kann rechtzeitig reagieren. Ihre Mobilität bleibt dadurch möglichst dauerhaft erhalten.

Wie sicher ist eine PTA?

Die perkutane Angioplastie zählt zu den Routineverfahren und ist in erfahrenen Händen sehr zuverlässig. Meist verläuft alles problemlos – leichte Nachblutungen an der Einstichstelle gehören dazu, lassen sich aber schnell versorgen. Ganz selten kommt es zu einer kleinen Verletzung der Gefäßwand (Perforation) oder zu einer allergischen Reaktion auf das Kontrastmittel. In noch selteneren Fällen kann sich die Stelle entzünden. Sollten nach der Behandlung jedoch starke Schmerzen, Schwellungen, Fieber oder ungewöhnliche Blutungen auftreten, melden Sie sich bitte sofort bei mir.

Für wen ist eine PTA nicht geeignet?

Obwohl die Ballondilatation für viele Patienten ideal ist, gibt es Ausnahmen. Haben Sie eine ausgeprägte Kontrastmittel-Allergie, müssen wir den Eingriff besonders sorgfältig vorbereiten – manchmal mit einer Desensibilisierung oder unter Vollnarkose. Sehr lange oder stark verschlungene Gefäßverschlüsse lassen sich oft besser mit einem Bypass behandeln. Bei Kindern und Jugendlichen vermeide ich nach Möglichkeit Stents, da die Gefäße im Wachstum anders reagieren. In diesen Situationen kläre ich Sie umfassend über Alternativen und den besten Behandlungszeitpunkt auf.

Wie oft muss eine PTA wiederholt werden?

In der Regel reicht eine einmalige Angioplastie, um das Gefäß dauerhaft offen zu halten. Doch gerade in peripheren Arterien mit starker Bewegungsbelastung kann sich nach Monaten oder Jahren wieder eine Verengung bilden. Spüren Sie dann beim Gehen wieder Schmerzen oder sinkt Ihre Gehstrecke, kann ich die Ballondilatation unkompliziert erneut durchführen. Unabhängig von akuten Beschwerden empfehle ich Ihnen, sechs Monate nach dem Eingriff eine Ultraschallkontrolle machen zu lassen und anschließend jährliche Checks einzuplanen. So erkennen wir frühzeitig erneute Ablagerungen und können rechtzeitig eingreifen – für möglichst lange Mobilität und weniger Folgeeingriffe.

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